7 Tipps für die Erstellung barrierefreier Inhalte
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Für mehr als eine Milliarde Menschen weltweit ist es schwierig bis unmöglich, Informationen die wir über E-Mails und Kommunikationsplattformen teilen, zu lesen und zu verstehen. Es handelt sich dabei um Personen mit Seh- oder anderen Funktionsbehinderungen, deren man sich oft nicht auf Anhieb bewusst ist. Stellen Sie sich Menschen vor, die nur eingeschränkt oder gar nicht sehen können, die farbenblind sind oder die auf andere Weise eingeschränkt sind, etwa durch Legasthenie oder Autismus. Deshalb ist es wichtig, dass die Technik besonderen Anforderungen gerecht wird, damit auch diese Personen die notwendigen Programme und Websites bei der Arbeit nutzen können.
Anpassungen, die es Menschen mit einer Behinderung ermöglichen, mit dem Programm, der Website oder dem Produkt zu arbeiten, werden als „Barrierefreiheit“ bezeichnet. Die Technologie wird so angepasst, dass zum Beispiel der Text vorgelesen wird und Farben kontrastreicher dargestellt werden. Aber nicht nur die Technik muss angepasst werden. Genauso wichtig ist der zugängliche Inhalt. Beispiel: Ein Bildschirmlesegerät kann den Text zwar vorlesen, aber wenn er für Menschen ohne Behinderung geschrieben ist, nützt er denjenigen mit Behinderung nichts. Worauf müssen Sie also bei der Erstellung zugänglicher Inhalte achten?
1. Schreiben Sie in klar verständlicher Form
Schwierige Wörter machen es für viele Menschen schwer, das Geschriebene zu verstehen. Eine klare Sprache verbessert die Zugänglichkeit und sorgt für weniger Frustration. Bilden Sie Sätze mit höchstens 25 Wörtern und verwenden Sie einfache Wörter. Sagen Sie z. B. statt „Wir hatten eine Personalversammlung bezüglich einer neuen Richtlinie“ lieber „Wir hatten eine Personalversammlung über eine neue Richtlinie“. Durch die Verwendung von „über“ anstelle von „bezüglich“ ist der Satz leichter zu verstehen. Glücklicherweise gibt es Tools wie Microsoft Word, mit denen Sie Texte auf Barrierefreiheit prüfen können.
2. Verwenden Sie Überschriften
Überschriften machen einen Text nicht nur leichter lesbar, sondern ermöglichen es Menschen auch mit Bildschirmlesegeräten direkt zu bestimmten Inhalten zu springen. Das spart eine Menge Zeit.
3. Überlegen Sie sich den Einsatz von Bildern genau
Es werden immer mehr Bilder verwendet. Menschen ziehen es vor, keine großen Textabschnitte zu lesen und fühlen sich eher zu Videos und Bildern hingezogen. Aber zu welchem Zweck werden die Bilder verwendet? Sind sie schön und wollen Sie mit ihnen eine bestimmte Stimmung erzeugen? Oder braucht der/die Lesende das Bild, um den Text besser zu verstehen? Bedenken Sie, dass Menschen, die leicht überreizt sind oder eine Lernschwäche haben, Bilder oft als verwirrend und überwältigend empfinden.
4. Fügen Sie einen Alt-Text ein
Wählen Sie Bilder, die keinen Text enthalten, und fügen Sie einen Alt-Text hinzu. Hier können Sie eine Beschreibung des Bildes eingeben, damit Menschen mit einer Sehbehinderung verstehen können, was auf dem Bild zu sehen ist. Wenn hier nichts eingegeben wird, überspringt ein Bildschirmlesegerät dieses Bild automatisch. Bei komplexen Bildern sollten Sie den Alt-Text kurz halten (nicht mehr als 7 Zeichen) und eine Bildunterschrift mit einer klaren Beschreibung unterhalb des Bildes hinzufügen.
5. Machen Sie Links leicht verständlich
Wenn ein Text voll von Wörtern wie „hier klicken“ oder „mehr lesen“ ist, wird dies auch jedes Mal vom Programm vorgelesen. Das macht die Textwahrnehmung der Nutzer:innen chaotisch und verwirrend. Wählen Sie Wörter, die beschreiben, wohin der Link führen wird. Was können Lesende erwarten, wenn sie auf den Link klicken?
6. Verwenden Sie Listen anstelle von Tabellen
Verwenden Sie, wenn möglich, Listen anstelle von Tabellen. Tabellen können zwar zugänglich gemacht werden, aber Benutzer:innen von Bildschirmlesegeräten müssen fortgeschrittene Tastenkombinationen kennen, um in ihnen zu navigieren und sie zu verstehen.
7. Reduzieren Sie Rauschen in Videos
Achten Sie bei der Erstellung von Videos darauf, dass es im Hintergrund so wenig Ablenkungen wie möglich gibt. Konzentrieren Sie sich auf den Zweck des Videos und versuchen Sie, Lichtblitze und unruhige Hintergründe zu vermeiden. Diese können sehr ablenkend wirken und sogar Krampfanfälle, beispielsweise bei Epilepsie, auslösen.
Und vergessen Sie nicht die Untertitel, damit die Videos auch von Gehörlosen oder Schwerhörigen verstanden werden können.
Wenn Sie diese 7 Tipps beherzigen, sind Sie auf dem richtigen Weg zur Erstellung barrierefreier Inhalte. Wenn Sie nach weiteren Tipps und Informationen suchen, werfen Sie einen Blick auf die Ressourcen (englischsprachig), die wir für diesen Blog verwendet haben:
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